Die Finanzkrise
Der Begriff Finanzkrise bezieht sich auf Verwerfungen innerhalb des Finanzsystems. Die Folgen einer Finanzkrise sind insbesondere die Zahlungsunfähigkeit zahlreicher Unternehmen, wodurch die ökonomische Aktivität vieler Länder stark beeinträchtigt wird.
Die Finanzkrise im Jahr 2007 wurde durch das amerikanische Bankensystem ausgelöst. Angefangen hat die Finanzkrise mit der Immobilienkrise, welche auch unter dem Begriff Subprimekrise bekannt ist. Die Immobilienpreise fielen immer mehr in den Keller, viele Kreditnehmer konnten ihre Raten nicht mehr bezahlen, wobei dies auf die steigenden Zinsen sowie die fehlenden Einkommen zurückzuführen ist. Im Immobilienbereich waren in erster Linie Kreditnehmer im Subprime-Bereich betroffen, diese nahmen hohe Kredite auf, obwohl sie eine äußerst geringe Bonität besitzen.
Folge der Finanzkrise waren vor allem Insolvenzen und Verluste von Firmen innerhalb der Finanzbranche. Das Finanzsystem soll nach aktuellen Forschungen bereits über 1,3 Billionen US-Dollar an Verlusten eingefahren haben.
Die Europäische Zentralbank ist fest entschlossen der Finanzkrise entgegenzutreten. Daher stellt diese den amerikanischen Banken Geld zur Verfügung. Als Sicherheit dienen der Europäischen Zentralbank dabei Wertpapiere.
Im Herbst 2008 boten alle internationalen Zentralbanken knapp 180 Milliarden Euro an. Diese sollten Spannungen auf dem Geldmarkt entgegentreten. Das Finanzinstitut Hypo Real Estate gab im September 2008 seine drohende Insolvenz bekannt. Dies ist unter anderem auch auf dessen irisches Tochterunternehmen zurückzuführen. Dennoch wurde versichert, dass etwaige Verluste zu 40% durch den Staat und zu 60% durch den Bankenverband getragen werden. Kurze Zeit später wurde der Börsengang der Deutschen Bahn wegen Unsicherheiten verschoben.
Die deutsche Bundesregierung sicherte allen betroffenen Dienstleistungsunternehmen im Finanzsektor Hilfe zu, bestehende Geldanlagen abzusichern. Auch Pensions-Fonds, Versicherungsunternehmen und Kapitalanlagegesellschaften sollten finanziell unterstützt werden. Die G 20-Staaten hielten einen Gipfel ab und formulierten verschiedene Gesetzestexte, welche im Anschluss verpflichtend in nationales Recht umgesetzt werden sollten. Zu diesen gehören unter anderem der Schutz vor unfairem Wettbewerb durch Steueroasen, eine Festlegung von Maßstäben für komplexe Finanzprodukte, eine stärkere Überwachung von Ratingagenturen sowie eine Erhöhung des Eigenkapitals von Finanzinstituten.